Besonders attraktiv sind Investitionen, die vom Thema des globalen „3D-Resets“ und der laufenden KI-Revolution profitieren. Darüber hinaus können die mögliche weitere Abschwächung der Inflation und erwartete Zinssenkungen kurz- bis mittelfristig für Rückenwind sorgen. Angesichts der anhaltenden politischen Spannungen innerhalb und zwischen Ländern und der Eskalationsrisiken bei aktuellen Konflikten bleibt die Diversifizierung innerhalb der Privatmarktallokationen jedoch von entscheidender Bedeutung.

Zu Beginn des zweiten Quartals 2024 sind die Privatmärkte in Bezug auf Kapitalbeschaffung, Investitionstätigkeit und Bewertungen weitgehend auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt. Das schafft ein günstiges Umfeld für neue Investitionen. Im Jahr 2023 konzentrierte sich die Kapitalbeschaffung jedoch weiterhin auf grosse Fonds, was einer der Gründe dafür ist, dass wir attraktivere Chancen bei kleinen und mittelgrossen Privatmarktstrategien sehen. Dies gilt insbesondere für Private Equity, wo die Kapitalbeschaffung für Buyouts für grosse Fonds Rekordniveaus erreichte, während der Rest des Marktes auf einem soliden Niveau blieb.

In der Vergangenheit diente die Kapitalbeschaffung als wertvoller konträrer Indikator. Dies liegt daran, dass es sich bei den meisten Privatmarktstrategien um geschlossene Systeme handelt, bei denen die Höhe der Kapitalbeschaffung und das überschüssige Kapital die Einstiegsbewertungen direkt beeinflussen und sich wiederum auf die Renditeerwartungen für das Vintage-Jahr auswirken.

Besonders attraktiv finden wir Privatmarktanlagen, die vom 3D-Reset (Dekarbonisierung, Deglobalisierung, Demografie) und der KI-Revolution profitieren. Im Bereich der Infrastruktur sticht beispielsweise das Segment der Energiewende durch die Massnahmen zur Dekarbonisierung und die Sorge um die Energiesicherheit hervor. Die starke Korrelation mit der Inflation und die sicheren Ertragsmerkmale tragen ebenfalls zum Wachstum dieser Anlageklasse bei.

Die Erträge sind in den meisten Märkten inzwischen sehr attraktiv, was insbesondere für Private Debt und Kredite gilt. Wir bevorzugen Anlagen, die von Marktineffizienzen profitieren, und konzentrieren uns auf die Fundamentaldaten anstatt auf notleidende Vermögenswerte.

Obwohl die Zinsen wahrscheinlich noch länger hoch bleiben werden, gehen wir davon aus, dass die nachlassende Inflation und mögliche Zinssenkungen kurz- bis mittelfristig Rückenwind für Privatmarktanlagen bedeuten werden. Dies gilt insbesondere für Immobilien, bei denen erhebliche Bewertungskorrekturen stattgefunden haben. Und unsere proprietären Bewertungsrahmen deuten darauf hin, dass 2024 und 2025 attraktive Jahre für neue Investitionen sein könnten.

Unser Ausblick für Privatmarktanlagen ist im Allgemeinen positiv. Allerdings sind wir der Meinung, dass anhaltende geo- und innenpolitische Spannungen sowie die Eskalationsrisiken bei aktuellen Konflikten eine hohe Selektivität und eine robuste Diversifizierung innerhalb der Privatmarktallokationen erforderlich machen. Im Folgenden beleuchten wir die attraktivsten Chancen innerhalb der einzelnen privaten Anlageklassen.

Private Equity

Im Jahr 2023 erreichte die Kapitalbeschaffung für Buyouts dank grösserer Fonds ein Rekordhoch, während das Wachstum und die Risikokapitalbeschaffung noch nicht auf das Niveau vor Covid-19 zurückgekehrt sind. Ein anhaltender Rückgang der Deals und Exits hat zu niedrigeren Buyout-Bewertungen geführt.

Wir plädieren für einen sehr selektiven Ansatz bei Private-Equity-Investitionen, der sich auf Chancen konzentriert, die mit globalen Trends in Einklang stehen und eine Komplexitätsprämie erzielen können.

Wir bevorzugen kleine bis mittelgrosse Buyouts gegenüber grösseren, da das Umfeld für überschüssiges Kapital günstiger ist und ein Bewertungsabschlag von rund 6x EV/EBITDA erzielt wird. Kleine und mittelgrosse Buyouts haben auch eine zusätzliche Exit-Strategie: der Verkauf ihrer Portfoliounternehmen an grössere Buyout-Fonds.

Co-Investments sind attraktiv, da sie einen kritischen Bedarf an Kapitalstrukturen decken, insbesondere da sich die Banken aus dem Kreditmarkt zurückgezogen haben und fremdfinanzierte Transaktionen abgenommen haben. Deals mit strukturiertem Eigenkapital und Vorzugsaktien können besonders vorteilhafte Risiko-Rendite-Profile aufweisen.

Wir gehen davon aus, dass sich von GPs initiierte Transaktionen im aktuellen Exit-gestressten Markt auszeichnen werden. Besonders interessant sind von GPs initiierte Single-Asset-Investments, die sich oft auf herausragende Portfoliounternehmen konzentrieren. Diese Transaktionen können kürzere Haltedauern und ein höheres Aufwärtspotenzial bei niedrigeren Verlustquoten bieten als herkömmliche, von LPs initiierte Sekundartransaktionen.

Wir glauben, dass Seed- und Early-Stage-Ventures ein Katalysator der aktuellen Welle von KI-Innovationen, disruptiver Energietechnologie und Biotechnologie sein werden. Early-Stage-Investitionen profitieren von einer disziplinierten Kapitalbeschaffung, was zu konservativeren Einstiegsbewertungen führt. Late-Stage- oder Wachstumsinvestitionen sind aufgrund eines Rückgangs der Wagniskapitalbeschaffung und eines noch nicht wieder geöffneten IPO-Markts mit höheren Refinanzierungs- und Bewertungsrisiken konfrontiert.

Auf regionaler Ebene sind Nordamerika, Westeuropa, China und Indien attraktiv. Wir halten den indischen Private-Equity-Markt aufgrund seiner robusten langfristigen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten, einer schnell wachsenden Private-Equity-Branche und eines breiten Spektrums an wachstumsstarken Privatunternehmen für besonders vielversprechend.

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Quelle: ZVG

Private Debt und alternative Kreditanlagen

Die Erträge sind in den meisten Märkten inzwischen sehr attraktiv. Wir gehen davon aus, dass die Zinssätze in den Industrieländern trotz ihrer Höchststände weiterhin über dem Niveau der letzten zwei Jahrzehnte liegen werden, was auf Chancen für eine Umschichtung in Erträge hindeutet.

Da sich die Banken, insbesondere in den USA und Europa, zurückziehen, wird eine erhebliche Risikoprämie gewährt, die über die Zinssätze hinausgeht. Weil die Risikoprämien am liquiden Anleihenmarkt eingebrochen sind, machen Private Debt und Kredite einen sehr attraktiven Eindruck.

Wir bevorzugen Anlagen, die hohe Erträge bieten und von Ineffizienzen bei der Kapitalbereitstellung profitieren. Dazu gehören:

  • defensive Erträge aus Infrastrukturanleihen mit stabilen, volatilen Cashflows,
  • opportunistische Erträge aus Sektoren mit Notlagen, die emotionale Verzerrungen verursachen, wie z. B. Immobilienschulden,
  • unkorrelierte Erträge aus Sektoren wie versicherungsgebundenen Wertpapieren und
  • die Diversifizierung der Erträge unter Ausnutzung von Änderungen in der Bankenregulierung, wie z. B. vermögensbasierte Finanzierung, oder Sektoren mit begrenztem Kapitalzugang, wie Mikrofinanzierung.

Unser Fokus liegt auf den Fundamentaldaten und nicht auf notleidenden Vermögenswerten. Wir bevorzugen Bereiche, in denen Notlagen zu emotionalen Verzerrungen in ansonsten gesunden Anlage-Teilsektoren geführt haben, und meiden Bereiche mit ungelösten fundamentalen Herausforderungen. Da sich viele syndizierte Kreditmärkte im vierten Quartal erholt haben, sind die Spreadaufschläge deutlich gesunken, selbst in zuvor günstigeren liquiden Märkten wie CLOs (Collateralized Loan Obligations) und ABS (Asset-Backed Securities). Heute sind die meisten liquiden Märkte in Bezug auf die Risikoprämie im historischen Vergleich angespannt. Lediglich Agency-MBS (Mortgaged Backed Securities) und nicht syndizierte MBS/ABS sowie spezialisierte Sektoren, wie z. B. versicherungsgebundene Wertpapiere, bieten noch Wert.

Versicherungsgebundene Wertpapiere bieten aufgrund ihrer fehlenden Korrelation mit makroökonomischen Bedingungen eine wertvolle Portfoliodiversifikation sowie attraktive Renditen aufgrund höherer Renditen, die durch Rückversicherungsbeschränkungen bedingt sind.

Das wachsende Interesse an der Ertragsallokation und der Fälligkeit von Private-Debt-Allokationen hat zu einem Diversifizierungsbedarf geführt. Vermögensbasierte Finanzierung ist aufgrund ihrer Vielfalt und der Vorteile durch Basel III in den USA ein wichtiger Untersuchungsbereich. Die Chancen in diesem Sektor erstrecken sich über Ausrüstung, Verbraucher und Wohnraum und können direkt, über Finanzierungen oder durch Risikotransfermechanismen wie die Kapitalentlastung der Banken erschlossen werden.

Da Anleger mit Laufzeitverlängerungen in ihrem traditionellen Private-Debt-Portfolio konfrontiert sind, sind Strategien, die Cashflow generieren, insbesondere mit kurzfristigen Erträgen oder Kapitalrenditen – wie es in der vermögensbasierten Finanzierung üblich ist – stärker nachgefragt.

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Quelle: ZVG

Infrastruktur

Im Bereich der Infrastruktur halten wir das Segment der Energiewende aufgrund seiner starken Korrelation mit der Inflation und der sicheren Einkommensmerkmale für besonders attraktiv. Infrastruktur trägt auch zur Diversifizierung bei, weil sie unterschiedliche Risikoprämien, wie die Energiepreise, bietet.

Erneuerbare Energien profitieren von den Massnahmen zur Dekarbonisierung, der wachsenden Besorgnis über die Energiesicherheit und der Notwendigkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, die durch den anhaltenden Konflikt in der Ukraine noch verstärkt wird. Die Lebenshaltungskostenkrise hat auch die Frage der Erschwinglichkeit von Energie in den Mittelpunkt gerückt. In vielen Regionen der Welt sind erneuerbare Energien inzwischen die kostengünstigste Option für die neue Stromerzeugung. Diese Makrotrends stützen das zukünftige Wachstum dieser Anlageklasse.

Mit einer installierten Basis von rund 600 Mrd. Euro in Europa entfallen derzeit 40 bis 45 % der Infrastrukturtransaktionen auf erneuerbare Energien. Prognosen gehen davon aus, dass sich der Anteil der erneuerbaren Energien bis Anfang der 2030er Jahre auf 1,3 Bio. Euro mehr als verdoppeln könnte. Dies deutet darauf hin, dass erneuerbare Energien und im weiteren Sinne Infrastrukturen im Zusammenhang mit der Energiewende in Zukunft den Grossteil der investierbaren Vermögenswerte im Infrastruktursektor ausmachen könnten.

Technologien im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien wie Wasserstoff, Wärmepumpen, Batterien und das Aufladen von Elektrofahrzeugen werden eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung von Sektoren wie Verkehr, Beheizung und Schwerindustrie spielen.

Derzeit klafft eine erhebliche Lücke zwischen dem hohen Volumen an Projekten zu erneuerbaren Energien und den begrenzten Kapitalinvestitionen. In Kombination mit steigenden Zinsen hat dies zu einer Neubewertung der erwarteten Renditen geführt, was das aktuelle Marktumfeld zu einem attraktiven Einstiegspunkt macht, insbesondere für Core/Core+-Strategien. Gleichzeitig hat sich die Anlageklasse als widerstandsfähig erwiesen, da die Verknüpfung mit der Inflation und die Anfälligkeit gegenüber Händlerrisiken die starke Performance bestehender Portfolios im Jahr 2023 unterstützt haben.

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Quelle: ZVG

Immobilien

Der Immobilienmarkt hat Wertkorrekturen erlebt, die je nach Region, Branche und Anlagestruktur unterschiedlich stark angepasst wurden. Dies bietet die Möglichkeit, sequentiell auf attraktive Preisanpassungen zuzugreifen. Unser proprietärer Bewertungsrahmen deutet darauf hin, dass 2024 und 2025 günstige Jahre für Immobilieninvestitionen sein werden.

Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor robust, wobei in den meisten Immobiliensektoren, insbesondere in den Sektoren mit struktureller Unterstützung, ein Wachstum erwartet wird. Trotz der schwächeren Nachfrage halten die angespannten Angebotsbedingungen aufgrund gestiegener Bau- und Fremdfinanzierungskosten ein nachhaltiges Mietertragsniveau aufrecht. Der Mangel an qualitativ hochwertigen, ESG-konformen Flächen wird das Mietwachstum im Anschluss an die wirtschaftliche Erholung stimulieren.

Aus der Illiquidität des Fremdkapitalmarktes ergeben sich Chancen, einschliesslich solcher, die Kapitallösungen für Bilanzanpassungen erfordern. Es wird erwartet, dass Refinanzierungswellen diese Möglichkeiten angesichts der weiteren Preisfeststellung im Jahr 2024 beschleunigen werden.

Unmittelbare Chancen bieten sich in Märkten mit rascher Neubewertung, wie Grossbritannien und Skandinavien, gefolgt von den USA und anderen kontinentaleuropäischen Märkten. Im asiatisch-pazifischen Raum sind zyklische Chancen im Zusammenhang mit der verzögerten Erholung Chinas oder dem Nearshoring/Friendshoring der Lieferketten attraktiv.

Industrie- und Logistikimmobilien haben sich in den meisten Teilmärkten zu attraktiven Preisen entwickelt, die durch starke Fundamentaldaten gestützt werden. Wir bevorzugen operative Immobilien mit starkem nachfrageseitigem Rückenwind und direktem oder indirektem inflationsgebundenem Ertragspotenzial.

Das aktuelle Umfeld bestärkt uns in unserem Fokus auf operative Exzellenz für langfristige, nachhaltige Erträge und eine Outperformance der Investitionen. Wir sind der Meinung, dass das finanzielle Ergebnis aller Immobilienanlagen inzwischen von dem Erfolg der Geschäfte der Mieter in diesen Vermögenswerten abhängt.

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Quelle: ZVG

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